Hochsensibilität und Hochsensitivität – Ein Einblick in eine besondere Wahrnehmung

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Vielleicht kennst du das Gefühl, dich anders zu fühlen …

Vielleicht kennst du auch das Gefühl, dich anders zu fühlen, vor allem sensibler in vielerlei Hinsicht als die meisten anderen? Wenn du beispielsweise sehr empfindliche Haut hast, dich an öffentlichen Orten mit vielen Menschen schnell überfordert fühlst oder intensiv mit anderen mitempfindest, dann bist du höchstwahrscheinlich hochsensibel oder hochsensitiv – oder sogar beides. Doch keine Sorge, das sind keine psychischen Krankheiten, sondern einfach Persönlichkeitsmerkmale. :)

Hochsensibilität: Feine Sinne

Hochsensibilität betrifft vor allem das körperliche Empfinden und unsere fünf Sinne. Hochsensible Menschen haben häufig keinen inneren Filter, der wichtige von unwichtigen Reizen trennt. So werden alle Eindrücke ungefiltert ins Bewusstsein aufgenommen, was schnell zu einer Reizüberflutung führen kann. Diese äußert sich oft durch Überforderung, Gereiztheit oder Müdigkeit, besonders in großen Menschenmengen, bei lauten Geräuschen, starken Gerüchen oder intensiven Lichtern.

Zusätzlich haben hochsensible Menschen oft eine empfindlichere Haut: Sie bekommen schneller Hämatome, reagieren allergisch auf bestimmte Materialien in Kleidung oder Accessoires oder auch auf Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten. Man könnte sagen, ihre Sinne sind stärker ausgeprägt als bei Normalsensiblen.

Hochsensitive Menschen: Emotionale Empathie

Hochsensitivität hingegen bezieht sich auf das emotionale Empfinden. Hochsensitive Menschen haben eine starke Empathie für andere und können deren Gefühle intuitiv erfassen. Viele Hochsensitive stecken oft im sogenannten Helfersyndrom fest: Da sie das Leid anderer intensiv wahrnehmen, möchten sie unbedingt helfen und fühlen sich oft verantwortlich für das Wohl anderer Menschen. Das kann schnell belastend werden, da sie manchmal nicht zwischen eigenen und fremden Gefühlen unterscheiden können.

Unterscheidung: Hochsensibilität vs. Hochsensitivität

Hochsensibilität und Hochsensitivität sind mittlerweile bekannte Begriffe, werden aber oft nicht differenziert, obwohl das durchaus Sinn ergibt. Hochsensible Menschen sind nicht automatisch auch hochsensitiv, jedoch ist bei Hochsensitiven oft auch eine gewisse Hochsensibilität vorhanden. 1977 wurde der Begriff der „hochsensiblen Person“ erstmals durch die US-Psychologen Elaine N. Aron und Arthur Aron bekannt.

Herausforderungen & Vorurteile

Hochsensible oder hochsensitive Menschen stehen häufig vor der Herausforderung, sich von anderen zu unterscheiden und gleichzeitig auf viel Unverständnis zu stoßen. Zu den eigenen Empfindungen kommt oft die Kritik von außen. Sätze wie „Sei doch nicht so sensibel“, „Du bist viel zu kompliziert“ oder „Du kannst doch jetzt nicht schon müde sein“ sind keine Seltenheit.

Von der Herausforderung zur Stärke

Doch Hochsensible und Hochsensitive sind ihrer Wahrnehmung nicht ausgeliefert. Oft hilft es schon, zu wissen, dass es für dieses Empfinden einen Namen gibt und man nicht allein ist. Mit der Zeit kann man lernen, Hochsensibilität und Hochsensitivität als Bereicherung zu sehen. Der Weg dahin erfordert jedoch Selbstkenntnis, Achtsamkeit und das Verständnis, dass diese Eigenschaften durchaus viele positive Seiten haben.

Im nächsten Beitrag erzähle ich dir, wie und wann ich von meinem „Anderssein“ erfahren habe und wie ich inzwischen damit umgehe.

Danke fürs Lesen,
Deine Jasmin

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