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Loslassen: Warum Festhalten manchmal mehr zerstört als befreit
Der Krug – ein Sinnbild für das Leben
Meistens ist es doch so beängstigend, etwas oder jemanden loszulassen, weil wir Loslassen mit Verlust in Verbindung bringen. Dabei geht es beim Loslassen um weit mehr als Verlust.
Wenn ich mit dir ein Sinnbild malen darf, dann stell dir mal vor, dass du mit der linken und der rechten Hand einen Wasserkrug hältst. Du kannst zwar immer wieder etwas Wasser aus dem Krug schütten, aber dennoch – je länger du ihn hältst, weil du dich nicht traust, ihn abzustellen – desto schwerer wird er gefühlt.
Du stellst ihn nicht ab, weil du Angst hast, dass jemand dir den Krug nimmt, oder dass dir jemand sagt, dass man den Krug ja nicht abstellen darf, weil das ‘schwach’ oder ‘unfair’ wäre – oder du es dir selbst aufzwingst, ihn nicht abzustellen aus welchen Gründen auch immer. Dennoch füllst du ihn aber ständig wieder auf.
Was passiert dann… das kannst du dir bestimmt denken.
Früher oder später, meistens aber eher früher, kommst du auf den Punkt, wo die Muskeln in deinen Armen so schwach werden, dass du den Krug immer schwerer tragen kannst – auch wenn kein Wasser mehr drinnen ist. Es wird immer mehr zu einem Kampf. Zu einem Festhalten aus aller Kraft.
Entscheidest du dich an diesem Punkt immer noch nicht dafür, den Krug endlich mal abzustellen, dann wird Folgendes passieren: Deine Muskeln geben nach, du kannst den Krug nicht mehr halten und er gleitet dir aus deinen Händen. Er zerspringt in 1.000 Scherben.
Du hast zwar festgehalten, mit den besten Absichten, aber jetzt stehst du wirklich auf dem Nullpunkt. Weil jetzt hast du nicht mal mehr den Krug.
Hättest du dich getraut, den Krug abzustellen, dann hättest du dich zwar deinen Ängsten stellen müssen, aber der Krug wäre noch ganz geblieben.
Was das für dein echtes Leben bedeutet
Es gibt Situationen aber auch Menschen die wir mit aller Kraft festhalten wollen. Diese stellt der Wasserkrug dar.
Wir merken zwar, dass die Umstände immer schwerer wiegen und so versuchen wir alles (durch Gespräche, durch eigenes Schönreden, indem wir anfangen, nur noch zu funktionieren), diese Situationen wieder besser zu machen. Also: Wir füllen diesen Krug immer wieder neu mit Wasser, aber ohne ihn jeh abzustellen.
Was passiert: Weil wir ihn nie abstellen – weil wir uns das nicht trauen – wird es immer schwerer. So wiegt es auch immer schwerer, krampfhaft weiter Lösungen zu finden. Aber hey wir wollen immer noch nicht aufgeben, weil: Das geht schon irgendwie.
Nun vergeht die Zeit… Wir sind nur noch am Lösen, Verstellen, ja am Funktionieren – und wir werden immer unglücklicher. Die Muskelkraft lässt Stück für Stück nach. Bis wir an den Punkt kommen, wo unser Körper uns klare Zeichen sendet, die wir nicht mehr überhören können. Der Punkt, wo der Krug aus unseren Händen entgleitet und in 1.000 Scherben zerbricht.
Ab dem Punkt wird klar: Das Festhalten hat eigentlich noch mehr kaputt gemacht als das Loslassen.
Loslassen ist kein schöner Gedanke – es ist aber oft notwendig
Das ist eine schöne Geschichte, magst du dir denken. Aber das ist Realität. Wir reden uns alles so lange schön, bis wir irgendwann nicht mehr können – bzw. gezwungen werden, nicht mehr zu können.
Es mag sein, dass Loslassen und die damit einhergehenden Veränderungen beängstigend und schmerzhaft erscheinen. Aber erst, wenn wir es schaffen, diesen Krug abzustellen, werden wir merken, wie viel Kraft frei wird, um wieder die schönen Dinge im Leben zu leben.
Was Festhalten wirklich kostet
Das Festhalten an etwas, das uns spürbar nicht mehr guttut, kostet unglaublich viel Kraft und Energie – was uns oft nicht einmal bewusst ist.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen: Es ist unglaublich heilsam, im „Nichts“ anzukommen – vor dem wir eigentlich riesige Angst haben. Ja, wenn du loslässt, kann es sein, dass du erstmal vor dem gefühlten Nichts stehst. Doch dieses fühlt sich meist so an wie: endlich wieder atmen können.
Natürlich werden dennoch immer wieder Zweifel aufkommen die aber immer weniger werden, sobald du merkst, wie sich die Energie freisetzt, die du bis dato in das Festhalten investiert hast. Synchronizitäten häufen sich und du merkst: Da, wo du ursprünglich festgehangen bist, kommt Bewegung hinein.
Energie geht nie verloren – sie verwandelt sich
Für unseren rationalen Verstand ist es nicht greifbar, wie viel Energie eigentlich durch das Festhalten gebunden wird. Weil die Angst oft so viel größer erscheint alles zu verlieren.
Eines ist wohl gewiss: Energie kann nie verloren gehen – sie verwandelt sich nur. Und so wie eine Medaille zwei Seiten hat, so ist es im Leben auch.
Freiheit beginnt mit einer Entscheidung
Du entscheidest, ob du ein mittelmäßiges Leben führen willst – oder ein großartiges. Loslassen bedeutet nicht, etwas zu verlieren – sondern wieder etwas zu gewinnen: ein Stück Freiheit, ein Stück Raum und auch ein tiefes Gefühl von erfüllt sein.
Auch wenn du glaubst, dass alles zerbricht…
Durch das Loslassen setzt du wieder so viel Kraft frei,
dass du es schaffst, alles zu überstehen.
Raus vom Überleben – hin zum Leben. Dieser Energieaufwand ist sehr viel sanfter als jener des Festkrallens.
Sei frei, fühl dich leicht und erlebe das Leben in all seinen wunderschönen bunten Farben. Denn: DU BIST ES WERT! DU HAST ES VERDIENT GLÜCKLICH ZU SEIN!
Falls dir gerade noch der Gedanke kommt:
„Aber dann enttäusche ich doch andere…“ – oder?
Manchmal glauben wir, wir müssten uns selbst zurücknehmen, um andere nicht zu enttäuschen. Dass wir nur dann „gut“ oder „liebevoll“ sind, wenn wir uns selbst hinten anstellen. Aber die Wahrheit ist:
Du machst niemanden glücklich, indem du dich selbst verlierst.
Im Gegenteil: Wer sich selbst treu bleibt, inspiriert andere, es auch zu tun.
Und das wirkt oft viel tiefer, als du denkst. Denn du zeigst durch dein eigenes Handeln, dass es erlaubt ist, auf sich selbst zu hören. Dass man nicht alles aushalten muss, nur um zu gefallen. Dass echte Verbindung nicht durch Selbstverleugnung entsteht – sondern durch Ehrlichkeit. Durch Mut. Durch das Vorleben von Selbstrespekt.
Und genau das prägt. Nicht durch Worte sondern durch dein Sein.
Danke, dass du hier bist.
Deine Jasmin
Funktionierst du nur noch – obwohl von außen alles passt?
Du leistest täglich und sorgst für andere – doch innerlich fühlst du dich leer, gereizt oder fremd in deinem eigenen Leben.
- Mehr Gelassenheit statt Dauerstress
- Klarheit statt Gedankenkarussell
- Innere Ruhe statt ständiger Erschöpfung
Mit systemischem Coaching und Energiearbeit begleite ich dich zurück zu deiner Mitte – Schritt für Schritt, in deinem Tempo.
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